dass es ein Grund ist, meinen geliebten Job zu wechseln“
… Mit diesen Worten stellte sich mir kürzlich eine neue Coachee vor. Sie sagte, das Coaching bei mir sei ihr letzter Versuch, um den Jobwechsel zu vermeiden. Vor Menschen zu sprechen, im Mittelpunkt zu stehen – für sie bedeutet das die Hölle.
Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin gehört es aber zu ihren Aufgaben, Analysen zu betreiben, Szenarien zu erstellen und diese Ergebnisse vor verschiedenen Gremien vorzustellen. Gar nicht mal so häufig, etwa vier mal im Jahr. Und dennoch ist die Angst davor so groß, dass schon weit im Voraus der Stress ausbricht. Auch während sie mir ihre Situation schildert, wirkt sie nervös, versucht das auffallend häufig mit einem Verlegenheitslachen zu kaschieren. Sie hat Schwierigkeiten, die Sätze stimmig zu Ende zu führen. Ihre Stimme klingt knarrig, monoton und ernst. Sie wirkt sehr verschlossen und sagt, sie habe ein heißes Gesicht und schwitzige Hände in solchen Momenten.
Ihr Wunsch ist es, durch das Coaching mehr Sicherheit zu empfinden. Sie möchte bewusster agieren, mit freundlicher Ausstrahlung und Lebendigkeit. Das sind sehr schöne Ziele.
Ich liebe genau solche Herausforderungen: Die Menschen mit ihrer Lebendigkeit und Kraft und mit ihrer positiven Ausrichtung zu verbinden. So fällt vieles leichter und sie bekommen positive Resonanz. Das wiederum bewirkt weitere Ermutigung. Der Weg dahin verläuft sehr unterschiedlich, ganz individuell. So auch die Methoden, die ich anwende. Mal sind es Gespräche, Reflexionen, mal Sprech-, Stimm- und Körperübungen, manchmal singen und balancieren wir oder machen Atemübungen. Oder wir bereiten ganz konkret den nächsten “Auftritt” vor. Manchmal braucht es viel Struktur und Erklärungen, manchmal das pure Spüren und Erleben. Ich beginne immer mit einem Einstieg, der nicht zu viel abverlangt und dennoch das Gefühl vermittelt, handlungsfähig zu werden. Von da an nutzen wir den Auftrieb.
☝️ Stimme und Auftreten sind kein Schicksal, sie sind trainierbar.
Meine Coachee ging schon nach der ersten Stunde viel gelöster nach Hause und freute sich aufs nächste Wiedersehen.